Freiwilligenbericht: "Interior" bei der AMB
Ich bin Esther Sudermann (rechts oben im Bild) und leiste zuzeit einen FCM-Freiwilligendienst bei der AMB in Brasilien. Als mir ganz am Anfang meiner Zeit in Brasilien gesagt wurde, dass man die Möglichkeit hat, für eine Woche in das Interior zu gehen, also eine Woche lang bei armen Familien zu wohnen, die von der AMB betreut werden, stand ich dieser Idee eher negativ gegenüber. Doch aus der eher negativ behafteten Idee wurde die schönste und erlebnisreichste Arbeitswoche meiner Zeit hier in Brasilien.
Meine Gastfamilie (bestehend aus Mutter, Vater und zwei Kindern) wohnt in „Faxinal dos Mineiros“ in Teixeira Soares. Die Familie hat eine Familienpatenschaft, sodass durch die einkommenden Gelder schon Vieles verändert werden konnte. In meiner Gastfamilie habe ich das Leben meiner Gastmutter mitgelebt. Da sie momentan wegen ihres 2 Jahre alten Sohnes zuhause ist, bestand der Alltag hauptsächlich aus Kochen, Backen und anderen Hausarbeiten. In meiner Zeit im Landesinneren konnte ich viele neue und positive Erfahrungen machen. Egal, ob wir mit dem Nachbarn Chimarrão (Matetee) getrunken haben, in die Kirche gegangen sind oder einfach nur zusammen gegessen haben, wurde ich wie ein Familienmitglied behandelt.
Für die Menschen war es eine große Freude, dass ich da war, da sie im Normalfall nicht viel Kontakt zu Menschen anderer Länder haben. Es war für sie nicht verständlich, warum jemand sich für das Leben im Landesinneren interessieren sollte. Um so mehr haben sie sich gefreut, als ich mit ihnen Maniok (ähnlich wie Kartoffeln), Süßkartoffeln und Wassermelonen ernten gegangen bin. Neben dem Spielen und Malen durfte ich auch in der schönen Natur mit den Pferden reiten.
In meiner Zeit im Interior konnte ich so viel mehr über die Kultur, die Sprache und die Menschen lernen, als ich es in den vergangenen Monaten getan habe. Ich habe nicht nur an Erfahrungen, sondern auch an einer brasilianischen Familie dazugewonnen.