Lar Levi - Neuigkeiten

Heute möchte ich ein wenig davon berichten, wie es aktuell im Kinderheim Lar Levi aussieht. Wir hatten vor einiger Zeit eine Phase, in welcher das Haus nur ein einziges Kind betreute, bzw. teilweise sogar ganz leer stand, aber seit letztem Jahr hat sich einiges verändert. Das Kinderheim ist mittlerweile mit acht aufgenommenen Kindern und Jugendlichen voll belegt. Dadurch hat sich nicht nur die Zahl der Mitarbeiter erhöht, auch die Abläufe im Haus mussten angepasst werden. Acht Kinder mit verschiedenen Hintergründen prägen nun dieses Heim und Familienangehörige aus acht verschiedenen Familien besuchen immer wieder ihre Kinder.

Vor diesem Hintergrund möchten wir Sie nun auf den neusten Stand bringen. Zur Zeit arbeiten zwei Sozialmütter und zwei Helferinnnen im Lar Levi. Sie sind verantwortlich für die Fürsorge der Kinder und Jugendlichen. Dazu zählt das Achten auf Hygiene und Ernährung und das Geben von Zuwendung und Aufmerksamkeit für jedes Kind. Desweiteren gibt es den Leiter des Kinderheims, der für die Organisation und Führung des Kinderheims verantwortlich ist, und das Fachkräfteteam, bestehend aus einem Psychologen und einer Sozialarbeiterin, welches die professionelle Betreuung jedes aufgenommenen Kindes übernimmt. Jeder dieser Mitarbeiter ist aufgefordert, seine Betreuung individuell auf die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes anzupassen, da sie sich in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung befinden und Schutz und Fürsorge benötigen. Und so muss auch die Arbeit in diesem Heim auf die unterschiedlichen Entwicklungsstufen und Bedürfnisse reagieren.

Wer sind nun aber die Kinder und Jugendlichen, die im Lar Levi wohnen?

Es sind Kinder und Jugendliche, deren Wohl und gesunde Entwicklung in ihrem Zuhause stark gefährdet war, sei es durch Alkohol- oder Drogenmissbrauch, Drogenhandel oder einem Kreislauf aus physischer, psychischer oder sexueller Gewalt. Auch die Verwahrlosung der Kinder, als Folge der genannten Gefährdungen und/oder aufgrund groβer Armut durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit, führt zu der Herausnahme der Kinder aus den Familien. Die Sorgeberechtigten sind nicht in der Lage, die Grundbedürfnisse der Kinder angemessen zu erfüllen, sei es die ausreichende Ernährung, angemessene Wohnverhältnisse, Möglichkeit zum Spielen oder Ausruhen.

Folgende Kinder und Jugendlichen wohnen derzeit im Kinderheim: eine 15-jährige Jugendliche (beide Elternteile verstorben); ein 15-jähriger Jugendlicher (keine Eltern mehr, wohnte bei seinem Bruder, der sich nicht ausreichend um ihn kümmern konnte); ein 14-jähriger Junge (leidet unter Schizophrenie und wohnte bei seiner Mutter, die mit der Fürsorge überfordert war); ein 14-jähriger Junge (psychische Probleme, wurde bereits einmal adoptiert, aber wieder in Obhut gegeben); ein 9-jähriges Mädchen (wohnte bei seiner Oma und wurde Opfer sexueller Gewalt, sie besucht eine Förderschule und muss Medikamente einnehmen, da sie unter psychischen Problemen leidet), ein neun-jähriges Mädchen und ihre 11-jährige Schwester (wohnten bei ihrer alkohol- und drogenabhängigen Mutter, das 11-jährige Mädchen wurde auβerdem von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht, sodass beide Mädchen um ihrer Sicherheit willen aus der Familie genommen wurden) und abschlieβend noch ein Junge, 1 Jahr und 6 Monate alt, welcher von seiner Mutter selbst vor der Tür des Heimes abgelegt wurde, da sie arbeitslos war und das Baby nicht ansatzweise mit Nahrung, Windeln und einer würdigen Unterkunft versorgen konnte.

Wie man sehen kann, haben alle diese Kinder sehr traurige Hintergründe, die durch die materielle und geistliche Armut noch verstärkt werden, die sie in ihrem ehemaligen Zuhause vorgefunden haben. Die vielmals aus den Lebensbedingungen resultierenden psychischen Störungen, körperlichen Krankheiten und kognitiven und motorischen Entwicklungsverzögerungen werden teilweise erst hier im Kinderheim festgestellt und behandelt, da die Familien oft nicht über ausreichend Bildung oder Allgemeinwissen verfügen, um solche Probleme zu identifizieren. Auch der Staat selbst schafft es nicht, diese Aufgabe zu übernehmen. So treten wir als AMB an diese Stelle und geben unser Bestes um den uns anvertrauten Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen, mit befriedigten Grundbedürfnissen, voller Freude, Hoffnung und Lebensqualität.

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