Melanie Leupold - 3 Monate in Brasilien
Ich bin Melanie, bin 23 Jahre alt und habe vor drei Monaten mein Studium zur Grundschullehrerin beendet. Mit der Arbeit in dem Beruf kann ich aber erst Anfang Februar 2017 anfangen, was mich dazu führt, dass ich jetzt diesen Artikel schreibe. Die Zeit zwischen Studium und Arbeit wollte ich gern sinnvoll nutzen. So bin ich relativ spontan hier in Brasilien bei der AMB gelandet und habe dort als Freiwillige gearbeitet. Aber was habe ich eigentlich gemacht?
Meine Zeit hier als Freiwillige war sehr abwechslungsreich, da ich bei verschiedenen Projekten und Programmen dabei war. Mein Einsatzort war Palmeira und ich habe versucht mich dort möglichst gut einzubringen. Zum einen war ich beim Kindertreffen dabei. Hier durfte ich sehr viel mit den Kindern spielen und einfach die Gemeinschaft genießen. Eine sehr wertvolle Erfahrung, die ich dabei machen durfte war, dass besonders Kinder in der Lage sind mit dem Herzen zu verstehen. So sind trotz sprachlicher Differenzen doch auch Beziehungen gewachsen. Ein weiteres Projekt bei dem ich helfen durfte, war Projeto Construindo Valores. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht dort im Musikunterricht mit zu helfen und sogar selbst bei den Formaturas mitmachen zu dürfen. Dabei wurde ich auch zur Professora Alemão getauft. Ein paar Tage in der Woche durfte ich auch bei Projeto Renascer sein. Hier habe ich ebenfalls neu gemerkt, wie sehr Kinder es genießen (und auch brauchen), dass man ihnen Zeit und Aufmerksamkeit schenkt. Allerdings wurde dies auch von den Frauen geschätzt, die an einem Nachmittag der Woche vorbei kamen. Ich bin sehr froh, dass ich auch ein Teil davon sein durfte.
Ein weiteres Programm, was ich sehr cool fand, war das Programm für die Teens. Dort hab ich vor allem spüren können, wie gern die Teens aus Palmeira zu diesem Programm kamen und sich da auch angenommen gefühlt haben, auch wenn manch einer versucht hat das möglichst zu verbergen. Ich hoffe, dass so eine Atmosphäre auch in den Gemeinden in Deutschland und Europa wieder mehr zur Realität wird und werde das auch für mich als Ansporn mitnehmen. Wenn es zwischen all diesen verschiedenen Aktionen freie Minuten gab, habe ich geholfen die Weihnachtspost fertig zu machen und Weihnachtskarten mit zu basteln. Für mich war es sehr beeindruckend, wie viel Zeit sich die Mitarbeiter bei der AMB für das Übersetzten der Briefe und auch Besuchen der Leute nehmen und wie sie trotz der Masse an Menschen von sehr vielen auch kleine Details wissen und darauf eingehen.
Alles in allem war immer sehr viel los und nebenbei musste ich auch erst noch die Sprache lernen (so gut wie möglich). Aber ich bin sehr froh, dass ich hier von allen sehr liebevoll aufgenommen wurde und wertvolle Erfahrungen machen durfte. Ich habe meine Zeit hier so unglaublich genossen und bin überwältigt davon, wie Gott beschenkt, wenn man sich auf ihn verlässt und bereit ist zu geben. Ich hoffe, dass das nicht mein letzter Aufenthalt hier war und freue mich schon auf ein Wiedersehen.
Melanie Leupold