PARA - Bericht vom Ehepaar Reim
Wir, das sind Rudolf und Dorothee Reim, aus der Ecke von Pulsnitz, sind seit Ende Mai für ein Vierteljahr hier auf dem Landstück von PARA Vida Sem Drogas, um einen freiwilligen sozialen Dienst zu leisten. In unserer Jugend waren solche Unternehmungen noch nicht möglich und so dachten wir, warum nicht als rastlose Rentner so etwas zu wagen. Zwei Mal musste die Ausreise verschoben werden und jeder Leser wird wissen warum. Nun sind wir seit fast fünf Wochen hier und versuchen auch unter winterlichen Bedingungen dem Team und den Therapiegästen eine kleine Hilfe zu sein. In der Zeit unseres Hierseins konnten wir schon 2 Therapiegäste mit verabschieden, deren neunmonatige Zeit hier abgelaufen war. Ein gutes Essen in festlicher Atmosphäre, die Anwesenheit der Familienangehörigen per Google-Meet, verliehen der Rückkehr in ein „zivilisiertes“ Leben schon einen würdigen Rahmen. Ein Fest ist doch dazu angetan, positive und gute Absichten und Einstellungen zu bestärken. Wollen wir die beiden im Gebet begleiten, dass sie diesen neuen Abschnitt meistern.
Als Ehepaar bauten wir in einer einwöchigen Aktion einen Kälberstall, da 3 Kälbchen als Spende der Einrichtung zugedacht wurden. Inzwischen sind sie auch hier und sollen nun gefüttert werden, um als Selbstversorgerfleisch in die Tiefkühltruhen des Vereins einzugehen.
Gestern Abend (am 30.06.) feierten wir das „Festa Junina“ eine Art Erntedankfest mit bäuerlicher Verkleidung und typischen Speisen und Wintersonnenwendfeier mit großem Feuer. Das leckere Essen, Spiele und viel Spaß trugen dazu bei, dass die jungen Männer einen Höhepunkt in ihrem Hiersein erleben durften.
Als sehr positiv empfinden wir, dass jeder Tag mit Lobpreis und Andacht begonnen wird, die Essenszeiten mit Gebet eingeleitet werden und die Kommunikation untereinander freundlich und harmonisch sind. Auch wenn wir sprachlich nicht viel mitbekommen, ist man als „stiller Beobachter“ unterwegs.