PARA - Nachsorge
Letzte Woche hatten Marcio und ich schon Gelegenheit, uns mit einem der Ehemaligen zu treffen, die erst vor Kurzem die Nachsorge in der Therapeutischen Gemeinschaft verlassen haben. Ernesto stammt aus einer Familie, die ihn von klein auf mit in die Mennonitengemeinde genommen hat. In seiner Jugend kam er aber an Alkohol und Drogen. Er ist ein guter Musiker und hat als Gitarren- und Geschichtslehrer an einer angesehenen mennonitischen Schule gelehrt. Aber er konnte seinen Konsum nicht verbergen. Seine Familie – zunächst die Eltern und später, als diese verstorben waren, auch die Geschwister- brachten ihn nach jedem Absturz wieder in eine Therapie. So hat er in den letzten Jahrzehnten mehr Zeit in Therapieeinrichtungen verbracht als draußen. Nun hat er sich nach der letzten Auffrischungsbehandlung zur Nachsorge und dort dann für eine praktische Arbeit in einem Supermarkt und eine kleine Wohnung in der Nähe der Therapeutischen Gemeinschaft entschieden. Er ist begeistert, endlich auf eigenen Beinen zu stehen und die Arbeit, die eigentlich so gar nichts mit seinem bisherigen Beruf zu tun hat, macht ihm auch Spaß. Wir hoffen, es geht weiter so und er bleibt dran an seiner ambulanten Behandlung u.a. mit Blau-Kreuz-Gruppe und Besuchen in der Therapeutischen Gemeinschaft.