Du bist ein Gott, der mich sieht

Du bist ein Gott, der mich sieht- Gedanken zur Jahreslosung 2023 --- Daniel Franke

Ich gehe gerne nach draußen, um die Natur sehen und erleben zu können. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz, aber im Frühling ist es besonders schön, zu sehen, wie nach dem Winter alles wieder erwacht. Die Tage werden länger, der alljährliche Kreislauf der Vegetation beginnt von vorne. An manchen Stellen sind die Frühlingsblumen, man sagt auch Frühblüher dazu, einzeln zu finden. Anderswo treten sie vielfach auf. Bekannt sind etwa die Krokuswiesen in Drebach und Schlößchen (Erzgebirge) oder die Märzenbecherblüte im Polenztal (Sächsische Schweiz). Viele Menschen erfreuen sich daran.

Auch ich bin immer wieder neu von der Vielfalt im Frühling fasziniert. Zum Beispiel gibt es ganz verschiedene Arten von Narzissen. Dichternarzissen etwa haben weiße Blüten und duften stark. Die wohl bekanntesten Narzissen sind die gelben Osterglocken, die so heißen, weil sie um die Osterzeit herum blühen. Gott zeigt uns Menschen durch seine Schöpfung, dass wir ihm sehr viel wert sind. Er hat alles für uns gemacht. In 1. Johannes 4,16 steht: Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm.

Welche Bedeutung hat diese klare Feststellung für uns?

1. Gott ist die Liebe.
Nicht alles in dieser Welt ist erklärbar, auch wenn Wissenschaftler immer wieder versuchen, alles bis ins kleinste Detail zu erforschen. Schon im 17. Jahrhundert erkannte dies der lutherische Geistliche und Liederdichter Tobias Clausnitzer. Im bekannten Kirchenlied "Liebster Jesu, wir sind hier", welches von ihm geschrieben wurde, heißt es in der zweiten Strophe: "Unser Wissen und Verstand ist mit Finsternis verhüllet". Wir können uns nicht alles, was in dieser Welt geschieht, selbst erklären. Ganz gewiss aber dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott auf alle Fragen, die sich uns stellen, eine Antwort hat, weil er allmächtig ist. Die Liebe, die von ihm ausgeht, ist bedingungslos. Wir können so zu ihm kommen, wie wir sind und dürfen uns darauf verlassen, dass er  für uns sorgt.

Gottes Liebe zeigt sich zum einen an der von ihm bis ins kleinste Detail durchdachten Schöpfung, zu welcher auch der Mensch gehört, mit dem Gott in Beziehung treten möchte. Zum anderen erwählt der Herr sein Volk Israel, welches er versorgt, vor Feinden rettet und schließlich ins verheißene Land führt. Doch sein Volk ist Gott nicht genug. Er weitet seine Verheißung auf alle Völker dieser Erde aus. Keiner wird ausgeschlossen.

2. Liebe üben bedeutet, Gott nahe zu sein.
Das Leben ist ein Auf und Ab. Nicht alles ist einfach. Es tut mir gut, zu wissen, dass ich nicht alles, was schief läuft, ändern kann, denn Gott steht über allem und weiß auch immer einen Weg. Natürlich bedeutet das nicht, dass ich damit aufhören sollte, an mir und meinen Fehlern zu arbeiten. Sportler zum Beispiel müssen zur Fehlervermeidung bestimmte Abläufe ständig wiederholen.

Der Herr ist für uns da. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er auf uns achtet und uns durch unser Leben führt. Wer sich in seiner Nähe weiß, ist glücklich. Der Psalmbeter Asaf drückt es so aus: "Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun" (Psalm 73,28).

Um uns herum leben viele andere Menschen. Nur wenige kennen wir persönlich. Manche sehen wir oft, andere eher selten, viele auch nur einmal. Es ist wichtig, Gottes Liebe nicht alleine für sich zu behalten, sondern auch an andere weiterzugeben. Das ist nicht einfach in dieser Gesellschaft, wo geistliche Werte immer weniger zu zählen scheinen und manche sich in Konsum, Süchten oder Ängsten verlieren. Ich möchte es aber trotzdem immer wieder in meinem Umfeld versuchen, beispielsweise durch Gebet, freundliche Worte, einen Gruß, eine helfende Hand oder ein offenes Ohr.


Laut dem Apostel Paulus soll ein Gebot über allem Handeln stehen: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3. Mose 19,18). Nur wer seine Mitmenschen achtet und ihnen in Liebe gegenübertritt, kann auch Gott lieben und umgekehrt. Wer Liebe übt, also versucht, achtsam und freundlich mit seinen Mitmenschen umzugehen, lässt dem Hass keine Chance, sondern sät Frieden, Hoffnung und Freude.

3. Gott zeigt uns seine unendliche Liebe durch Jesus.
Gottes Liebe zeigt sich in vielfältiger Weise. Am meisten jedoch können wir sie an seinem Sohn Jesus Christus erkennen, der als Retter und Erlöser auf die Erde kam. Jesus macht keinen Unterschied. Er wendet sich Menschen zu, die von anderen ignoriert oder ausgegrenzt werden, zum Beispiel dem blinden Bartimäus (Markus 10,46-52). Ebenso kümmert sich der Herr auch um die Reichen und Mächtigen, etwa den Steuereintreiber Zachäus, der Jesus bei sich aufnimmt und seine Fehler bereut (Lukas 19,1-10). Jesus wendet sich allen Menschen zu, auch uns. Das bedeutet, dass sich keiner alleine fühlen muss. Darüber bin ich froh und dankbar.

Gott opferte seinen Sohn stellvertretend für die Fehler (Sünden) aller Menschen am Kreuz. Jesus litt und starb für uns. Doch am dritten Tag ist er von den Toten auferstanden. In der Liebe zu bleiben, das bedeutet auch, an Jesus festzuhalten. Wer Jesus vertraut, der hat das ewige Leben. So dürfen auch wir gewiss sein, dass Jesus uns von allem Bösen errettet und zum ewigen Leben führt. Jesus hat den Tod besiegt. Deshalb feiern wir Ostern. Die frühlingshafte Natur draußen erinnert mich daran, dass Jesus alles neu macht.

Geben wir die Osterfreude weiter, damit auch andere dadurch Gottes Liebe erfahren können. Amen.

Jemand fährt mit dem Auto durch eine Stadt. Es ist Berufsverkehr, viel los.
Mal steht der Verkehr, dann rollt es wieder. Ziemlich eintönig, langweilig, zeitverschwendend. Man will weiterkommen nach Hause, zum nächsten Termin oder um den Einkauf zu erledigen beispielsweise. Dann lichtet sich der Verkehr, es geht schneller voran. Eine Ampel grün, die nächste auch. Plötzlich ruft der Beifahrer: Halt! Rot! Der Fahrer bremst. Das Auto kommt gerade noch rechtzeitig zum Stehen. Wie gut, dass noch jemand mit im Auto saß, der aufmerksam war! Sonst hätte der Fahrer das Rotlicht vielleicht übersehen? Sehen und gesehen werden ist wichtig im Straßenverkehr, wir Menschen wünschen es uns aber auch für das eigene Leben. Wer möchte schon gerne abseits stehen und von niemanden wahrgenommen werden?

Die Jahreslosung für dieses Jahr steht ganz vorne in der Bibel im 1. Buch Mose. Im 16. Kapitel wird beschrieben, wie die ägyptische Magd Hagar schwanger wird. Ein Konflikt zwischen ihr und ihrer Herrin (Besitzerin) Sara entsteht. Beide wollen wahrgenommen werden, wünschen sich Anerkennung. Als Hagar ihre Schwangerschaft bemerkt, achtet sie ihre Herrin Sara, die keine Kinder bekommen kann, gering. Sie hat keinen Respekt mehr vor ihr. Es entsteht Streit zwischen den beiden Frauen, der schließlich dazu führt, dass Hagar, von Sara in ihrer Würde verletzt (gedemütigt), in die Wüste flieht. Dort wird sie vom Herrn gefunden, der sie fragt, wo sie herkommt und wo sie hinwill. Hagar berichtet, dass sie geflohen ist und bekommt schließlich die Aufforderung, wieder zurückzukehren. Gott hat sie nicht allein gelassen, er hat sie in der Wüste ausfindig gemacht, ihr Elend gesehen und mit ihr gesprochen. "Du bist ein Gott, der mich sieht", nennt Hagar den Herrn. Sie vertraut Gott und kehrt zu Abraham und Sara zurück. Eine schwierige Situation wendet sich zum Guten.

Heute ist natürlich vieles anders als zu Abrahams Zeiten. Doch Sorgen und Nöte sowie Probleme kennt auch jeder. Im Moment leben wir in einer sehr unsicheren Zeit.
Vieles, was passiert, ist für uns unbegreiflich. Wir können nur unser Umfeld zum friedlichen Zusammenleben ermuntern sowie zum Herrn beten und ihm alles anbefehlen.
Manchmal geht es uns auch selbst nicht gut, etwa durch Krankheit oder eine schlimme Nachricht, die uns erreicht hat. Dann wissen wir oft nicht, wie es weitergehen soll.
Gott aber weiß immer weiter. Er hat jedes einzelne Haar auf unserem Kopf gezählt (Lukas 12,7), kennt uns durch und durch. Er ist unser himmlischer Vater, der Gutes mit uns vorhat, auch wenn wir das nicht immer sehen können. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, weil er für uns sorgt (1. Petrus 5,7).

Manchmal übersehen wir wichtige Dinge, Gott aber übersieht nichts.

Auch kommt es vor, dass ich Menschen um mich herum zu wenig beachte, weil mir in dem Moment etwas anderes wichtiger erscheint. Der Herr jedoch lässt niemanden alleine.
Ich möchte uns dazu ermutigen, im Vertrauen auf Gott Frieden zu leben, indem wir das Evangelium von Jesus Christus weitergeben und den Menschen um uns herum zeigen, dass gegenseitige Achtung und Wertschätzung wichtig ist.


Die feste Gewissheit, dass Gott uns sieht und für uns da ist, wünsche ich uns allen. Amen.

Liebe üben und Freude weitergeben - Daniel Franke

Liebe üben und Freude weitergeben-
Eine Osterandacht --- Daniel Franke 2022

Ich gehe gerne nach draußen, um die Natur sehen und erleben zu können. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz, aber im Frühling ist es besonders schön, zu sehen, wie nach dem Winter alles wieder erwacht. Die Tage werden länger, der alljährliche Kreislauf der Vegetation beginnt von vorne. An manchen Stellen sind die Frühlingsblumen, man sagt auch Frühblüher dazu, einzeln zu finden. Anderswo treten sie vielfach auf. Bekannt sind etwa die Krokuswiesen in Drebach und Schlößchen (Erzgebirge) oder die Märzenbecherblüte im Polenztal (Sächsische Schweiz). Viele Menschen erfreuen sich daran.


Auch ich bin immer wieder neu von der Vielfalt im Frühling fasziniert. Zum Beispiel gibt es ganz verschiedene Arten von Narzissen. Dichternarzissen etwa haben weiße Blüten und duften stark. Die wohl bekanntesten Narzissen sind die gelben Osterglocken, die so heißen, weil sie um die Osterzeit herum blühen. Gott zeigt uns Menschen durch seine Schöpfung, dass wir ihm sehr viel wert sind. Er hat alles für uns gemacht. In 1. Johannes 4,16 steht: Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm.


Welche Bedeutung hat diese klare Feststellung für uns?

1. Gott ist die Liebe.
Nicht alles in dieser Welt ist erklärbar, auch wenn Wissenschaftler immer wieder versuchen, alles bis ins kleinste Detail zu erforschen. Schon im 17. Jahrhundert erkannte dies der lutherische Geistliche und Liederdichter Tobias Clausnitzer. Im bekannten Kirchenlied "Liebster Jesu, wir sind hier", welches von ihm geschrieben wurde, heißt es in der zweiten Strophe: "Unser Wissen und Verstand ist mit Finsternis verhüllet". Wir können uns nicht alles, was in dieser Welt geschieht, selbst erklären. Ganz gewiss aber dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott auf alle Fragen, die sich uns stellen, eine Antwort hat, weil er allmächtig ist. Die Liebe, die von ihm ausgeht, ist bedingungslos. Wir können so zu ihm kommen, wie wir sind und dürfen uns darauf verlassen, dass er  für uns sorgt.


Gottes Liebe zeigt sich zum einen an der von ihm bis ins kleinste Detail durchdachten Schöpfung, zu welcher auch der Mensch gehört, mit dem Gott in Beziehung treten möchte. Zum anderen erwählt der Herr sein Volk Israel, welches er versorgt, vor Feinden rettet und schließlich ins verheißene Land führt. Doch sein Volk ist Gott nicht genug. Er weitet seine Verheißung auf alle Völker dieser Erde aus. Keiner wird ausgeschlossen.

2. Liebe üben bedeutet, Gott nahe zu sein.
Das Leben ist ein Auf und Ab. Nicht alles ist einfach. Es tut mir gut, zu wissen, dass ich nicht alles, was schief läuft, ändern kann, denn Gott steht über allem und weiß auch immer einen Weg. Natürlich bedeutet das nicht, dass ich damit aufhören sollte, an mir und meinen Fehlern zu arbeiten. Sportler zum Beispiel müssen zur Fehlervermeidung bestimmte Abläufe ständig wiederholen.


Der Herr ist für uns da. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er auf uns achtet und uns durch unser Leben führt. Wer sich in seiner Nähe weiß, ist glücklich. Der Psalmbeter Asaf drückt es so aus: "Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun" (Psalm 73,28).

Um uns herum leben viele andere Menschen. Nur wenige kennen wir persönlich. Manche sehen wir oft, andere eher selten, viele auch nur einmal. Es ist wichtig, Gottes Liebe nicht alleine für sich zu behalten, sondern auch an andere weiterzugeben. Das ist nicht einfach in dieser Gesellschaft, wo geistliche Werte immer weniger zu zählen scheinen und manche sich in Konsum, Süchten oder Ängsten verlieren. Ich möchte es aber trotzdem immer wieder in meinem Umfeld versuchen, beispielsweise durch Gebet, freundliche Worte, einen Gruß, eine helfende Hand oder ein offenes Ohr.


Laut dem Apostel Paulus soll ein Gebot über allem Handeln stehen: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3. Mose 19,18). Nur wer seine Mitmenschen achtet und ihnen in Liebe gegenübertritt, kann auch Gott lieben und umgekehrt. Wer Liebe übt, also versucht, achtsam und freundlich mit seinen Mitmenschen umzugehen, lässt dem Hass keine Chance, sondern sät Frieden, Hoffnung und Freude.

3. Gott zeigt uns seine unendliche Liebe durch Jesus.
Gottes Liebe zeigt sich in vielfältiger Weise. Am meisten jedoch können wir sie an seinem Sohn Jesus Christus erkennen, der als Retter und Erlöser auf die Erde kam. Jesus macht keinen Unterschied. Er wendet sich Menschen zu, die von anderen ignoriert oder ausgegrenzt werden, zum Beispiel dem blinden Bartimäus (Markus 10,46-52). Ebenso kümmert sich der Herr auch um die Reichen und Mächtigen, etwa den Steuereintreiber Zachäus, der Jesus bei sich aufnimmt und seine Fehler bereut (Lukas 19,1-10). Jesus wendet sich allen Menschen zu, auch uns. Das bedeutet, dass sich keiner alleine fühlen muss. Darüber bin ich froh und dankbar.


Gott opferte seinen Sohn stellvertretend für die Fehler (Sünden) aller Menschen am Kreuz. Jesus litt und starb für uns. Doch am dritten Tag ist er von den Toten auferstanden. In der Liebe zu bleiben, das bedeutet auch, an Jesus festzuhalten. Wer Jesus vertraut, der hat das ewige Leben. So dürfen auch wir gewiss sein, dass Jesus uns von allem Bösen errettet und zum ewigen Leben führt. Jesus hat den Tod besiegt. Deshalb feiern wir Ostern. Die frühlingshafte Natur draußen erinnert mich daran, dass Jesus alles neu macht.


Geben wir die Osterfreude weiter, damit auch andere dadurch Gottes Liebe erfahren können. Amen.